Rundbrief Mai 2016

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Rundbrief Nehemia Freundeskreis

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Rundbrief Mai 2016


Liebe Vereinsfreunde!

Der Ostergruß: Der Herr ist auferstanden - Er ist wahrhaftig auferstanden, war überall zu hören!


Kinderheim OsternWir besuchten in diesem Jahr die Osterfeier des Kinderheimes. Zuhause im Kinderheim wird renoviert. Deshalb luden sie uns in ihre Gemeinde ein. Dort spielten die Jungen und Mädchen mit viel Hingabe die Ostergeschichte mit den Frauen am Grab und den Jüngern, die nach Emmaus unterwegs waren.

Zur Osterfeier gehörten aber auch zwei Kurzpredigten und das singen von Liedern.Wir übergaben die Geschenke aus Deutschland und überbrachten natürlich auch herzliche Grüße. Neben dem täglichen Brot und Milchprodukten ist es uns nun auch möglich, ab und an ein paar Kassetten Eier für das Kinderheim bereitzustellen. Gerade zu Ostern ist das ein Extrageschenk.

Wir danken allen, die hier mit ihren Spenden einen Beitrag leisten, das Heim weiter regelmäßig mit Lebensmitteln zu versorgen.

Ostern Kinderheim


 

Ihr Sieg - unser Sieg

Heute ist der Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus. Nach wie vor wird er am 9. Mai mit einem Staatsfeiertag begangen. Was ist aber, wenn uns Leute heute gratulieren zu unserem Sieg? Gehören wir jetzt zu den Ukrainern, oder sind wir keine "bösen" Deutschen? Die Menschen sind stolz auf diesen Teil Geschichte. Nichtsdestotrotz sind sie spontan, die Gegenwart im Anblick der Hilfe aus Deutschland zu verändern.

Dabei sind wir immer noch aktiv damit beschäftigt, sie in all der Siegesfreude und den Siegesfeiern zu ermahnen, dass auch die eigene Schuld des Landes und der Menschen aufgearbeitet wird. Es wird nicht immer so gerne gehört, aber das ist uns gleich. Wir werden nicht müde, immer wieder zur Buße aufzufordern und es gibt sichtbare Zeichen, dass sich gerade in dieser Richtung etwas bewegt.

 

Mama Sveta

Mama SvetaAuch Mama Sveta hat Siege aufzuweisen. Mit ihren fast 78 Jahren ist sie mittlerweile unsere "Mutter" geworden und wird auch im Dorf so genannt. Ferne Verwandte kommen sie hin und wieder besuchen. Sie hilft immer noch etwas in der Küche. Käse zu reiben geht allerdings nicht mehr, die Kraft reicht nicht. Sie unternimmt kleine Spaziergänge, benutzt aber einen Stock zum Stützen.

Ihren Alkoholkonsum hat sie eingeschränkt, da sie einige Male schwer gestürzt war. Achim und ich sind mit ihr herzhaft lieb und sie ist uns deshalb sehr dankbar. Sie sagte mir auch, dass sie viel klarer ist, wenn sie nicht so viel trinkt. Gott sei Dank! Jeder hat seine Chance! Ich erinnere mich noch an ein Frauentreffen, an dem Mama Sveta volltrunken teilnahm und mir mitteilte, dass ich sie in Ruhe lassen soll. Gott hat sie wortwörtlich uns immer wieder in den Weg gelegt und hat auch für sie einen Plan! Dabei erfreut sie sich auch an einem sorgenfreien Leben. Sie hat eine kleine Rente, ein Dach über dem Kopf, Heizung und Farbfernsehen, WC, Dusche und Kühlschrank.
In der Küche ist immer ein Platz für sie am Tisch, so leidet sie auch keinen Mangel. Das erste Mal im Leben hat sie etwas Geld gespart, von dem sie auch gerne etwas weiter gibt.

 

Gott hat viele Prinzessinen

Waljuscha MutterEine davon ist Waljuschas Mama. Waljuscha arbeitet seit fast 10 Jahren bei uns. Sie ist eine einfache, aber sehr zufriedene Frau. Das kommt unseren Tieren zugute. Ich lernte ihre Mama kennen, als ich Waljuscha besuchte und zum Geburtstag gratulierte. Ihre Mutter wollte nicht aufstehen, wartete jeden Tag auf das Ende, war launisch und nervte ihre Familie. Ich begrüßte sie und meinte, sie müsse ja eine Prinzessin sein, da sie so ein komfortables Leben hat. Tochter und Enkelkinder tanzten um sie herum und versuchten, ihr ein schönes Leben zu machen.

Mittlerweile läuft Babuschka Lieda - wie Waljuschas Mama heißt - im Hof herum und versucht ihren Kräften entsprechend mitzuhelfen, die Versorgung aufrecht zuhalten. Meine Prinzessin ist sie immer noch, jetzt versucht sie aber auch mir, Freude zu bereiten. Das letzte Mal gab sie mir rote Rüben mit, ihr Keller war noch voll damit.

Männer braucht das Land

Ob es noch eine Bäckerei gibt, in der nur Frauen beschäftigt sind? Wir haben zurzeit diese Situation. Unser Bäcker, er wohnt gleich neben uns, hat gekündigt. Der Grund dafür ist, dass er jetzt Honig machen will und seine Zeit mit Angeln verbringt. Also kurz, er hatte einfach keine Lust mehr. Das erleben wir öfters, dass Männer nicht Verantwortung für die Versorgung der Familie übernehmen. Das geschieht besonders bei den Männern, die nicht längere Zeit einer regelmäßigen Arbeit nachgehen können, vor allem dann, wenn die Arbeit auch einiges abverlangt. Das trifft auch auf die Traktoristen zu. Wenn es in der Saison mal ein paar Tage richtig darauf ankommt, ist schnell die Luft raus. Da sind die Frauen in diesen Herausforderungen viel stabiler. Da spielt Tradition und Erziehung eine große Rolle. Deshalb sind jetzt zwei Bäckerinnen am Werk und auch die neue Schülerin ist wieder eine Frau.
 

Schulhefte uns zur besonderen Freude!

Beim Einkaufen im Supermarkt bekamen wir sie in die Hände. Schulhefte! Schön bunt, oder einfach mit verschiedenem Design. Beim Aussuchen blieben unsere Blicke auf den Rückseiten kleben. Da waren auf einem Stapel Hefte die Zehn Gebote auf der Umschlagseite, bei den anderen das Unser Vater, auf noch anderen das Hohe Lied der Liebe! In all den Wirren um Glaubensfreiheit und was dies bedeutet in Europa, für uns ein Zeichen der Hoffnung! Es gibt Menschen, die es als wichtig, als richtig und nötig ersehen, diese Botschaft in die Schulen mit einzubringen. Und wir sind dankbar, das es niemand in der Ukraine gibt, der sich daran stört oder das verhindern will.

Ukrainische Schulhefte

 

Trainingsfeld : Projekt Hilfe zur Selbsthilfe

Öfter werden wir gefragt, warum wir uns das hier alles so antun, wir könnten ja auch in der Heimat, bei den Kindern sein und ein bedeutend leichteres Leben führen.
Für uns ist wichtig, gehorsame Kinder unseres Gottes zu sein und seinen Weg zu gehen. Dazu gehört nun auch das Selbsthilfeprojekt. Es hat vielen Menschen schon geholfen, einfach stabil zu werden und wieder, oder überhaupt in den Arbeitsalltag zu finden und Verantwortung zu übernehmen. Dabei hat sich ein relativ beständiges Arbeitskollektiv herausgebildet. Gerade ein Rückblick auf die letzten Jahre und die Entwicklungen, die die meisten gemacht haben, lässt doch Freude und Dankbarkeit aufkommen. Wie viel Not konnte verhindert werden, bevor sie richtig entstand. Viele Kinder sind so auf einmal in einem Elterhaus groß geworden, wo Vater oder Mutter auf Arbeit gehen und regelmäßig Essen auf den Tisch kommt, wo nicht immer die Frage nach dem Nötigsten drückt.

Ja, es gehen immer mal wieder Leute fort und es kommen neue Menschen dazu. In all dem haben wir aber auch dazugelernt. Wir können unmöglich das ganze Projekt mit Neueinsteigern absichern, oder immer überall selbst mit Hand anlegen. Dabei gehen wir dann kaputt, weil wir überall die Löcher stopfen müssten. Wir werden mit Kontrollieren und Schulen nicht fertig. So brauchen wir an allen Plätzen wenigstens eine Person mit einem erweiterten Verantwortungsgefühl. Das haben wir nun in der Bäckerei, der Buchhaltung und auch bei den Traktoristen weitestgehend erreicht. Das entlastet uns doch schon sehr.
 

Was ist aus Sascha geworden?


Vor vielen Jahren, die ersten Helfer aus dem Rehazentrum waren bei uns zum Kartoffelernteeinsatz, machten wir unsere ersten Erfahrungen mit Suchtabhängigen. Einer der ganz besonders aufgefallen ist, war Sascha. Er lag eigentlich mehr am Feldrand rum, war auf keinen Fall eine Hilfe. Er konnte nur ganz kurze Zeit helfen und war dann gleich immer wieder fix und fertig.

In all den Jahren haben wir uns immer wieder getroffen und unsere Wege haben sich gekreuzt, manche Strecke sind wir dabei auch zusammen gegangen.
Nachdem er im Rehazentrum neuen Mut gefasst hatte, hat er auch einen neuen Weg mit Jesus im Herzen begonnen. Nach einigen Monaten fing er an, selbst kleine Andachten zu halten. Nach einigen Jahren ging er dann - inzwischen geheilt und auch verheiratet - zu einer Bibelschule. Nun leitet er eine Gemeinde hier in Alexandria. Vor etwa einem Jahr haben sie ein Haus gekauft, wo sie mit ihren zwei Kindern auch bald eingezogen sind.

Um die Jahreswende herum ist in ihnen der Entschluss gereift, ihr Haus für Waisenkinder zu öffnen. Seit einigen Monaten hat sich ihre Familie vergrößert, um den Tisch sitzen jetzt 6 Kinder. Gerne helfen wir auch hier immer wieder, um den Eltern den Dienst leichter zu machen, dass ordentliches Essen auf den Tisch kommt und auch immer was zum Anziehen da ist.

Es macht uns einfach froh, wenn wir sehen, wie die Menschen sich verändert haben und welchen Weg sie jetzt gehen.

Sascha, Frau und 6 Kinder

 

Wir sind Ausländer


Am 24. August läuft unsere Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsgenehmigung ab. Wir sind nun schon fast 14 Jahre hier, aber der Status Ausländer steht fest. Die Gesetze sind klar und wir fangen schon jetzt an, die verschiedenen Ämter zu konsultieren und unsere neue Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Wir sind dankbar, dass die Beamten uns mittlerweile kennen und es im Moment kostenfrei ist.

Die Ukraine ist ein sehr schönes Land mit großen Unterschieden und vielen Widersprüchen. Bei allen Herausforderungen sind wir dankbar, hier zu sein. Etliche Freunde kommen hierher, um auszuspannen und sich zu erholen. Dankbar sind wir auch für die Menschen, die uns unterstützen und sich selbst hier mit einbringen.

Wir laden Euch ein: Schaut Euch selbst den Fleck Erde an in Protopopowka! Es hat etwas, besonderes jetzt im Frühling, wenn die Nachtigall trällert, der Kuckuck ruft und der Storch stolz seine Bahn zieht. Die im letzten Brief angesprochenen Projekte sind noch nicht komplett vorhanden, wir arbeiten aber daran.

Wichtig ist aber, dass jeder an seinem Platz blüht, wo Gott ihn hingestellt hat!

Herzliche Grüße und seid Gott anbefohlen!


    Achim, Gabriele und Helena

 

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