Nehemia-Freundeskreis e.V. Rundbrief 09.2017

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Rundbrief Nehemia Freundeskreis

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Protopopowka, Ukraine - 29. März 2024

Rundbrief September 2017


Liebe Vereinsfreunde!
 
Die Zeit ist wieder so schnell vergangen!
Die letzten Wochen waren angefüllt von vielen Ereignissen und von sehr viel Arbeit. Wie schon so oft, rutscht dann der Vereinsbrief ganz nach hinten.
Heute aber sollen euch nun endlich die aktuellen Informationen erreichen!


 

Fast fertig!



Im Kinderheim „Neues Leben“ in Alexandria sind die Umbauten fast abgeschlossen. Gemeinsam mit vielen Helfern und den Freunden aus dem Rehabilitationszentrum konnte der schon lange geplante Umbau durchgeführt werden.
Nun sind die großen Schlafsäle für die Kinder verschwunden und anstatt der großen Räume haben die Kinder schöne kleine Zwei - und Dreibettzimmer bekommen. Die Zimmer haben alle einen Kleiderschrank und Doppelstockbetten, dazu sind Fenster verbaut, die auch Dreh-und Kippbeschläge haben. D.h. es gibt nun auch frische Luft in den Zimmern. Jetzt können die Kinder auch ganz anders angeleitet werden im persönlichen Bereich Ordnung zu halten.
Allen Helfern ein großes Dankeschön!

 

Gerade begonnen!


Für uns ist es ein großes Wunder! Das in den letzten Briefen beschriebene Vereinshaus im Dorf hat nun endlich den Besitzer gewechselt und wir konnten das Haus Ende August an das Rehabilitationszentrum übergeben. Eigentlich war dies für den 15.08. geplant. Doch die Vorbesitzerin hat sich mit ihren 79 Jahren und ihrem behinderten Sohn sehr schwer getan, dass Haus zu entrümpeln und wollte sich da auch nicht helfen lassen.
Jetzt ist es aber geschafft - die ersten acht Männer sind bereits eingezogen. Davon sind zwei Personen, welche bei uns in der Bäckerei arbeiten.
Alle Acht kommen vom Rehabilitationszentrum „Arche der Hoffnung“ in Alexandria.
Am 12.09. haben wir dann mit einem offiziellen und schlichten Akt das „Nehemiahaus“ der neuen Bestimmung übergeben. So sind wir froh, dass erst einmal jeder ein Bett  hat.
Im Haus gibt es natürlich noch viel zu tun, auch wenn es erst in den 90-iger Jahren erbaut wurde. Jetzt werden Schritt für Schritt die nötigsten Arbeiten geplant und in Angriff genommen. Da das Haus ja nicht weit von uns entfernt ist, können wir auch viel Werkzeug und Arbeitsmaterialien von unserer Basis bereitstellen.

Als es abzusehen war, dass dieses Projekt Wirklichkeit wird, haben wir unseren Plan im Dorfrat vorgestellt. Es ist ja klar, dass so ein Projekt in einem kleinen Dorf auf sehr unterschiedliche Bewertung trifft. Vor allem die unmittelbaren Nachbarn sind erst einmal sehr reserviert. Wir glauben aber, dass schon bald das positive Zeugnis und die optische Veränderung des Grundstücks die Menschen hier im Dorf auch sehen lässt, dass es ein Ort der Hilfe und der Rettung ist.

 

Sechs Tage lang!




In den zwischenzeitlichen Gebetsmails wurde ja bereits berichtet, dass ein schweres Unwetter unser Sonnenblumenfeld verwüstete. Danke allen, die mit uns im Gebet standen, dass die Ernte nicht verloren geht. So war es dann auch so, dass zur Erntezeit ein Teil der Sonnenblumen wieder aufgestanden waren und normal mit dem Mähdrescher geerntet werden konnten. Für den Rest der Ernte gab es dann aber nur eine Möglichkeit: Handarbeit!!!


Wir gingen sechs Tage lang, jeden Tag um die zehn Stunden bei spätsommerlichen Temperaturen um die 35 Grad, aufs Feld. Mit einer Mannschaft von etwa 26 Personen konnten wir jeden Tag 5 Hektar Sonnenblumen nachlesen. Das hieß die Sonnenblumenköpfe abtrennen, in Säcke füllen und dann in den Mähdrescher schütten. Auf diese Art und Weise konnten wir über 20 Tonnen der Ernte retten.
Dankbar waren wir hier ganz besonders unseren Freunden vom Rehabilitationszentrum. Sie kamen jeden Tag mit mindestens 12 Rehabilitanden uns zur Hilfe. Sonst wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen.
Wir hatten viele Arbeitslose vom Dorf eingeladen, uns zu helfen  
(natürlich gegen Bezahlung!). Die meisten kamen aber gar nicht erst, oder kamen dann am nächsten Tag nicht wieder. Wir selbst hatten es am Ende dann auch so richtig satt, wenn wir abends die Augen schlossen und immer noch Sonnenblumen vor den Augen tanzten.

 

Einen Augenblick!


Der Konflikt in der Ostukraine ist fast vollkommen aus den Nachrichten verschwunden. Dennoch gibt es ihn und er ist nach wie vor tragisch. Immer wieder erfahren wir aus erster Quelle von unseren Freunden, die direkt an der Frontlinie leben, wie unerbittlich und schwer das Leben dort ist. Oftmals herrscht scheinbar Ruhe und verleitet zu Leichtsinn. In Sekunden kracht es, dann explodieren Geschosse. Gerade reparierte Fenster gehen entzwei und es bleibt kaum Zeit, in die Keller zu fliehen. So erzählte uns Sina am Telefon, wie ihre Nachbarin nur knapp dem Tode entkam und wie dankbar sie sind, dass bei ihnen nur die Fenster kaputt sind.

 

Neuigkeiten von der Basis


Nachdem wir uns im Frühling entschlossen hatten, unseren Verkaufshänger auf dem kleinen Markt in der Stadt zu schließen, ist es uns nun doch gelungen, in viel besserer Verkaufslage einen Kiosk zu erwerben, welcher in den nächsten Wochen seine Türen für die Kunden öffnen wird.

Der alte Schweinestall ist im Umbau und soll dieses Jahr noch fertig werden.
In der Zwischenzeit haben wir die Front von der Lagerhalle verputzt und angestrichen.
 
Seit zwei Monaten haben wir wieder einen Flüchtling aus dem Kriegsgebiet bei uns aufgenommen. Lena kommt aus der Nähe von Mariupul und ist 17 Jahre alt. Gabi versucht, ihr das ABC der Hauswirtschaft beizubringen. Lena muss im Haushalt und Garten mit helfen, was ihr nicht immer leicht fällt.
 
Die Kartoffelernte ist abgeschlossen und wie jedes Jahr haben wir den größten Teil der Kartoffeln an bedürftige Einrichtungen verschenkt.

Am Gästehaus wurden dieses Jahr Jalousien angebracht, besonders im Hochsommer ist es für alle Übernachtungsgäste so viel angenehmer.

In der Zeit des Hochsommers ging ab und an das Brunnenwasser aus, so dass wir unsere Mitarbeiter auffordern mussten, sinnvoll mit Wasser umzugehen.

In den letzten Monaten konnten wir auch immer wieder Gäste beherbergen. Allen, die sich aufgemacht haben bei uns einzukehren, ein herzliches Dankeschön!

Dank allen, die uns hier immer wieder unterstützen und so diesen Dienst erst möglich machen!
 
Mit lieben Grüßen aus der Ukraine!
Achim, Gabriele und Helena
www.nehemia-freundeskreis.org | Kontakt
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