Arbeitsbericht Nehemia Freundeskreis e.V. für das Jahr 2014
Liebe Vereinsfreunde!
Das letzte Jahr hat auch unsere Vereinsarbeit geprägt. Die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in der Ukraine sind an unserer Arbeit nicht spurlos vorüber gegangen. Dennoch konnten wir wieder kostenlose Lebensmittellieferungen leisten:
- 5.380 Brote erhielt das Krankenhaus / die chirurgische Station und onkologische Station in Alexandria
- das Kinderheim „Neues Leben“ in Alexandria erhielt folgendes:
- 5.229 Brote
- 1.500 kg Kartoffeln
- 1.220 kg Fleisch
- 1.250 l Milch und 135 kg Quark
- das Rehabilitationszentrum "Arche" in Alexandria erhielt folgendes:
- 6.800 Brote
- 2.500 kg Kartoffeln
- 1.870 Brote zum Herstellungspreis für den Kindergarten bei uns im Dorf Protopopowka
- 1.208 Brote für die Suppenküche Scharlaschow in Alexandria
In unserem Projekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ sind im Moment 17 Personen offiziell beschäftigt. Alle erhalten regelmäßig Lohn und sind angemeldet. Durch verschiedene neue Anschaffungen konnten wir seit Februar auch mit Hausschlachtungen und der eigenen Verarbeitung des Fleisches beginnen.
Im Jahr 2014 hatten wir eine sehr gute Ernte. Einerseits lernen wir immer mehr dazu und es hatte auch im Frühjahr dieses Jahres ausreichend Regen gegeben. Wir konnten auch neue Pachtverträge für etwa 25 Hektar Ackerland abschließen. So werden wir ab 2015 etwa 150 ha Land bearbeiten können.
Der Tierbestand hat sich ebenfalls erweitert. Wir halten im Moment 43 Kühe, davon 15 Fleischkühe und 65 Schweine. Auch die Weiterverarbeitung der Milch liegt in unserer Hand. Aus der nicht benötigten Milch wird Butter, Quark und Käse hergestellt.
Die Bäckerei arbeitet mit gleich bleibender und guter Qualität. Durch ständige Preiserhöhungen von Mehl, Gas und Elektroenergie haben wir Probleme, die Preise immer wieder neu anzupassen. So mussten wir z.B. im Dezember dreimal neue Preise ausschreiben.
Auf Grund der politischen Unruhen im Land wurden alle Vereine von der Staatsanwaltschaft der Ukraine überprüft. Bei dieser Überprüfung konnte festgestellt werden, dass alle Vereinsmittel entsprechend der Satzung eingesetzt wurden und alle nötigen Nachweise vorhanden waren.
Im Laufe des Jahres haben wir wieder regelmäßig für Operationen, Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial Spendengelder verwendet. Zweckgebundene Spenden wurden weitergeleitet oder dem Verwendungszweck entsprechend eingesetzt.
Die Schule und die Poliklinik im Dorf erhielten ebenfalls Geld und Sachspenden. Hier gehen wir gerne selber mit den entsprechenden Leitern zum Einkauf, um beratend zur Seite zu stehen und auch so einen Missbrauch der Spenden zu vermeiden.
Durch ein neues Privatisierungsgesetz hatten wir auch in diesem Jahr eine Menge neue Dokumente fertig zu stellen. Hier erleben wir immer wieder, dass es nur sehr schleppend voran geht und bis wir alles zusammen haben, es schon wieder neue Gesetze gibt oder anderes nicht mehr nötig ist. Da ist immer wieder ein langer Atem gefordert.
Unsere FSJ - Stelle blieb 2014 leider unbesetzt.
Wir danken allen, die uns immer wieder auf vielfältige Weise unterstützen und die Arbeit dort vor Ort ermöglichen.
Protopopowka, den 10.01.2015
Mit freundlichen Grüßen!
Achim Döbrich