Rundbrief Oktober 2016

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Rundbrief Nehemia Freundeskreis

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Rundbrief Oktober 2016


Liebe Grüße aus der Ukraine in die Heimat, zu allen Freunden und Helfern!
 

Große Herausforderungen

Nachdem wir zwischenzeitlich Kurznachrichten per E-Mail verschickt hatten, geht heute wieder ein Rundbrief von uns an Euch.

Es hatte sich in den letzten Monaten schon angekündigt, dass sich einige Dinge zuspitzen werden. Dennoch waren wir dann vollkommen überrascht, wie schnell alles seinen Lauf nahm. Innerhalb von nur einem Monat hatten wir 3 Bäcker verloren. Es folgten Tage und Wochen in denen es chaotisch zuging.

Auf der einen Seite konnten wir im Sommer endlich in der Stadt Alexandria eine neue Verkaufsstelle eröffnen und in den anderen Geschäften stiegen die Bestellungen für Backwaren an.




In der Bäckerei hatten wir aber keine Arbeiter mehr und die Leute, die auf unsere Werbung hin zum Probearbeiten kamen, blieben nicht. In der Vergangenheit war es kein Problem, Leute für die anstehenden Arbeiten zu finden. Die Situation hat sich aber vollkommen gedreht.

Der Grund für diese Entwicklung sind die neuen Reiseerleichterungen. Es ist nun doch recht einfach, ein Visum für Polen zu bekommen, um dort zu arbeiten. Der Durchschnittslohn liegt in Polen für die Ukrainer bei 2 Euro in der Stunde, das ist immerhin das Vierfache vom ukrainischen Durchschnittslohn. Wir sehen ein, dass nun jeder versucht, seine Arbeitskraft so gut wie möglich zu verkaufen. Es hat aber zur Folge, dass es gerade für die Berufe mit mittleren und kleinen Einkommen keine Arbeitskräfte mehr gibt. Wer nur irgendwie kann, versucht ins Ausland zu gehen.

Vereinsarbeit überdenken

Dies hat uns an den Punkt gebracht, dass wir komplett die ganze Vereinsarbeit auf den Prüfstand gestellt haben. Wir waren in diesen Tagen auch bereit zu sagen, dass wir unsere Aufgaben erfüllt haben und wieder nach Hause gehen. Das wäre uns nicht leicht gefallen nach den vielen Jahren hier und nach allem, was bereits erreicht und aufgebaut wurde.

Wir helfen Menschen in Not, unterstützen Flüchtlinge im eigenen Land, leisten einen wesentlichen Beitrag für die Versorgung des Kinderheimes „Neues Leben“ mit Lebens-mitteln und unterstützen Projekte in den Schulen und im Kindergarten. Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe mit unserer kleinen Firma hier vor Ort an und unterstützen den missionarischen Dienst in den Kampfgebieten im Osten. Wir rufen aber auch immer wieder auf, Buße zu tun für die Fehler und Sünden der Vergangenheit, denn nur so kann das Land letztlich gerettet werden.

 

Vereinsarbeit neu ausrichten!

Der Ruf zur Umkehr und zur Besinnung auf Gottes Wort hat für uns oberste Priorität. Auch die vielfältigen Hilfsleistungen entsprechen unserer christlichen Lebensauffassung. Hilfe zur Selbsthilfe macht aber nur Sinn, wenn es auch angenommen wird.
 
Wir haben gebetet und gefragt und waren offen für jede Entscheidung. Eines Morgens während unserer Gebetszeit hatte ich einen sehr deutlichen Eindruck. Wir haben vor einigen Jahren in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein Grundstück gekauft. Die Kate steht leer und verfällt, den großen Garten nutzen wir für die Landwirtschaft.

Mein Eindruck war: Dort soll eine Filiale vom Rehabilitationszentrum entstehen. Rehabilitanden lernen und arbeiten dann bei uns und finden weiter den Weg zurück ins Leben.

Mit diesem Eindruck im Herzen trafen wir uns mit dem Verantwortlichen vom Rehazentrum und vereinbarten einen Ortstermin. Andre - der Leiter des Zentrums - gab ein JA für dieses Projekt. Zudem hat er uns sofort zwei Männer aus seinem Mitarbeiterkreis für die Bäckerei abgestellt. Seit einer Woche arbeiten sie jetzt schon in der Bäckerei!



Das ganze Projekt werden wir angehen und wir haben bereits eine Bauanfrage gestellt und haben auch schon die Zusage erhalten, ein neues Objekt auf dem Grundstück errichten zu dürfen. Jetzt stehen wir im Gebet und in Beratung, wie die neue Außenstelle vom Rehazentrum aussehen soll.

Für uns war in all dem Fragen und dem Durcheinander ganz wichtig, immer in der Gewissheit zu leben, dass wir eine Aufgabe von Gott haben und das wir in Seiner Hand sind - egal wohin der Weg auch führt! Das hat uns eine innere Ruhe und Frieden gegeben. Unser Sinn war immer darauf ausgerichtet, dass wir auf Seinem Weg sind und in Seinem Plan arbeiten - dann wird alles andere auch gut.

 

15. Geburtstag des Rehazentrums

Kurz nach unserem Treffen war das Fest zum 15-jährigen Bestehen des Rehazentrums. Eingeladen waren wir schon lange vorher. Mit etwa 200 Gästen feierten wir den 15. Geburtstag dieses Zentrums für Drogen- und Alkoholabhängige.

Wir unterstützen diese Einrichtung mittlerweile seit 13 Jahren. Wir haben viel miteinander erlebt und uns gegenseitig geholfen. So ein Fest ist auch immer eine Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen. In diesen vergangenen Jahren hat das Zentrum über 50 Tonnen Kartoffeln, 83.000 Brote, dazu noch Eierteigwaren und vieles anderes geliefert bekommen. Im Laufe der Jahre haben wir über 100 Strohballen für die Tierhaltung im Zentrum bereitgestellt. Der Dank geht auch an Euch in der Heimat. Nur durch eure Spenden konnten wir über die vielen Jahre diese Hilfe aufrechterhalten.

Wie Ihr sicher versteht, mussten wir in dieser herausfordernden Zeit unsere geplante Fahrt in die Kampfgebiete im Osten der Ukraine noch einmal verschieben. Wir sind aber dennoch mit den Brüdern und Schwestern, die einen missionarischen Dienst an der Front tun, verbunden und hoffen auf ein baldiges Zusammentreffen.

 

Dies & Das

Wir sind dankbar für eine gute Ernte, welche uns ermöglicht, die meisten anfallenden Kosten selber abzudecken. Da sehen wir schon den Segen Gottes darin. Die neue Technik trägt ihren Teil dazu bei. Dankbar sind wir hier auch für alle fachliche Unterstützung. Wenn wir manchmal nicht weiter wissen, ist es immer gut, wenn wir schnell mal „unsere“ Bauern in Deutschland anrufen können.

Wir sind recht dankbar, dass wenigstens ab und zu unser Telefon wieder geht.
Dennoch sind wir immer wieder auch auf Eure Hilfe angewiesen. Da ist zum Beispiel unser Brotauto. Iwan fährt es nun schon treu viele Jahre. Die ukrainischen Straßen, viele Kilometer, und der Verschleiß haben dem Auto sehr zugesetzt.




Im Kinderheim ist mit dem Schulbeginn wieder der normale Tagesablauf eingezogen. Gerne denken die Kinder an die Wochen des Kinderlagers zurück und sie danken allen Spendern für Brot und Milch. Einfach schön, wenn kein Kind hungrig in die Schule gehen muss. Besonders freuen sich die Kinder, wenn es mal was Leckeres außer der Reihe gibt. Das ist dann schon immer wieder ein kleines Fest. Wir stehen da mit der Leitung des Kinderheims immer wieder im engen Kontakt und sprechen die Hilfe ab. Es ist einfach wichtig, so können wir erreichen, dass die Spendengelder auch sinnvoll eingesetzt werden.

Im Kinderheim klaffen immer wieder große Finanzierungslücken. Gerade jetzt, wenn es wieder auf den Winter zu geht und sich immer wieder die Frage stellt, wie die Heizung bezahlt werden wird. Alles in allem sind die Leiter und Betreuer aber sehr dankbar für alles was in den letzten Jahren erreicht wurde. Es konnte viel renoviert und modernisiert werden, auch konnten zum Teil neue Doppelstockbetten für die Kinder angeschafft werden. Für die medizinische Betreuung der Kinder ist immer wieder Hilfe nötig.

Hier haben wir immer noch das Anliegen, dass gerade im zahnmedizinischen Bereich die Vorsorge verbessert wird. Das ist aber ein Problem, was nicht nur im Kinderheim zu bewältigen ist. Bei dem Großteil der Bevölkerung herrscht da keine Einsicht in die Notwendigkeit der regelmäßigen stomatologischen Kontrolle. Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit, da waren ja doch die Besuche beim Zahnarzt eher was für Helden. Das hat sich nun aber auch schon geändert. Viele der Zahnarztpraxen haben schon europäischen Standard erreicht. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, denn wenn wir so lange ohne Unterbrechung hier in diesem Land sind, ist es auch schon mal nötig, diesen Weg zu gehen. Zugegeben hatte ich beim ersten Besuch auch ein etwas mulmiges Gefühl, doch dann war ich sehr angenehm überrascht.

Wasseranschluss SchulkücheIn unserer Dorfschule haben wir jetzt die Wasserleitungen bis in die Schulküche erweitert. Das bedeutet, wieder einen großen Schritt in Richtung europäischer Standards zugehen.

Das können wir uns gar nicht vorstellen, dass eine Schulküche bis zum letzten Schuljahr das Wasser aus dem Brunnen geholt hatte.

Wir sind in den letzten Monaten immer wieder einmal angesprochen worden, mit dem Hinweis, dass unsere Internetseite doch etwas veraltet ist und dringend überarbeitet werden sollte. Die nachwachsende Generation informiert sich ja eher über diesen Weg.
So sind wir da jetzt auch dran und ich bin sehr dankbar über die Unterstützung in diesem Gebiet. Solche Dinge entsprechen ja nun nicht gerade meinen natürlichen Begabungen. Wir dürfen uns aber bald an einer ganz neuen Informationsseite freuen.

Wir leben in einer interessanten Zeit, wir sind sehr gespannt, was politisch hier im Land - wie auch auf der ganzen Welt geschehen wird. Wir leben in der Gewissheit, in Gott geborgen zu sein und freuen uns zu wissen, mit Euch verbunden zu sein. Danke für Eure Unterstützung und Hilfe!

Wir sind voller Dankbarkeit, dass wir wieder einen neuen Weg gezeigt bekommen haben. Der Herr ist treu und wir wollen seine treuen Arbeiter sein. In diesem Sinne grüßen wir Euch herzlich!

    Achim, Gabriele und Helena

 

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