Liebe Freunde!
Heute erhaltet ihr einen kurzen Rundbrief aus Protopopowka. Vor zwei Tagen sind wir wohlbehalten aus Deutschland zurückgekommen. All denen, die sich dieses Jahr wieder zu unserem Vereinstreffen am 28.02.2016 aufgemacht hatten, ein herzlicher Dank.
Es war schön, Euch wieder zu sehen und den einen oder anderen Plausch zu machen. Leider ist die Zeit ja immer sehr bemessen. Für uns dieses Mal ja besonders, weil wir nur ganz kurz zur Versammlung gekommen sind. Wir sind am Donnerstagnachmittag hier los gefahren und waren Dienstag am Mittag schon wieder vor Ort.
Es war auch sehr gut so. Gerade in der letzten Nacht hatte der Backofen Probleme gemacht. Für mich war gleich der Weg in die Bäckerei angesagt. Nach fünf Stunden schrauben und probieren ging der Ofen wieder. Leider ist mir im letzten Moment der Gasbrenner auf den Boden gefallen - jetzt müssen wir erst einmal mit Diesel weiter arbeiten und sehen wie und wo wir Ersatz bekommen. Ich denke eine Reparatur wird nicht sehr sinnvoll sein. Natürlich habe ich mich über mich selbst sehr geärgert, weil das ja Probleme und Kosten sind, welche nicht sein müssen!
Vor einigen Wochen haben wir Oxana und ihren Sohn Iwan aufgenommen. Sie sind Flüchtlinge aus den Ostgebieten, in denen noch lange keine Ruhe eingekehrt ist. Sie hatten es sich im Nachbardorf in einem Haus ohne Heizmöglichkeiten auf der Toilette "wohnlich" gemacht und dort mit einem kleinen Elektroheizer der Kälte getrotzt. Jetzt wohnen sie bei uns, es hat einige Zeit gedauert, bis sie richtig aufgetaut waren - und das in jeder Beziehung.
Wir sind gut durch den Winter gekommen, mit viel Schnee und auch wieder strengem Frost. Das sind wir ja schon gewöhnt, Wasserleitungen auftauen und Schnee räumen. Es gab Tage, da waren wir mit dem Traktor vom frühen Morgen bis zum Abend unterwegs, ohne dass wir es richtig geschafft haben, die Straßen frei zu halten. Vom Dorf bekommen wir jetzt immerhin den Diesel bezahlt - die Menschen und vor allem die Busfahrer sind sehr dankbar. Es hat sich bis in die Kreisstadt herumgesprochen, dass es möglich ist, auch bei viel Schneefall die Straßen einigermaßen begeh- und befahrbar zu halten.
Nach unserer Jahresabrechnung haben wir mit unserer kleinen Firma nach Abzug aller Ausgaben und Spenden etwa 200.000,00 Griwna - das sind etwa 6000,00 Euro - Überschuss erzielt. Das verdanken wir im Wesentlichen der Landwirtschaft und der guten Ernte. So konnten wir zusammen mit den eingegangenen zweckgebundenen Spenden eine neue Sämaschine anschaffen.
Da das Wintergetreide im Herbst fast nicht gewachsen und der Raps vertrocknet und dann der Rest noch erfroren ist, wird es notwendig sein, viel Sonnenblumen und Mais auszubringen. Besonders deshalb sind wir sehr dankbar für die Sämaschine. Auf Grund des milden Wetters seit Mitte Februar, haben sich die Wintergerste und der Weizen aber noch gut erholt und aufgeholt.
Die ganze Zeit über haben wir auch weiterhin die Arbeit im Osten der Ukraine unterstützt. Seit Januar geht auch wieder Brot an das Rehazentrum in Alexandria. Eure Unterstützung hat es möglich gemacht! Vielen Dank für alle Spenden und Gebete.
Es soll in Zukunft nicht immer so lange dauern, bis neue Nachrichten bei Euch eintreffen - vor allem, weil die Ukraine nicht mehr im Blickfeld der Nachrichtenagenturen ist. Der Dienst und der Kampf gehen weiter. Bitte bleibt mit uns verbunden - es gibt noch viel zu tun!
Liebe Grüße aus Protopopowka!
Achim und Gabriele
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